Montag, 3. Oktober 2022

Gelangweilt...?

In den letzten Zwei Jahren war dieser Blog mehr oder weniger tot. Zum einen weil ich durch meine Verpflichtungen im richtigen Leben keine Zeit und Muße hatte über mein (Kletter)Leben zu schreiben und zum anderen weil es wirklich niemanden interessiert was ich im Wald so mache. Letzteres war mir ja auch schon früher klar nur habe ich in den letzten Monaten gemerkt, dass ich diesen Blog im eigentlichen Sinne nutze, nämlich als ein Tagebuch für mich! Ich gucke immer mal wieder durch, reflektiere und freue mich über das (gemeinsam) Erlebte. Verstärkt wurde diese Erkenntnis noch durch den Tod meines guten Freundes und langjährigen Kletterpartners Mike im vergangenen Juni. Gemeinsame Erlebnisse sind super wichtig! Ich glaube wer mehr vom Leben erwartet setzt aufs falsche Pferd, aber was weiß ich schon. In jedem Fall werde ich hier das ein oder andere Erlebnis, im Gö-Wald, in Skandinavien oder was weiß ich wo noch in nächster Zeit nachtragen.

Hier mal ein paar Fotos aus den letzten Monaten.

Menschen am Berg

beim Boulder im Buchenhain

unterwegs im Kaisergebirge


auf der Suche nach neuen Bouldern im Gö-Wald


Sonntag, 16. August 2020

Das Ehrwalder Matterhorn

Da Berchtesgaden im Sommer 2020 offenbar akut von Erholungssuchenden überlaufen ist, führte unser diesjähriger Bergausflug Mike, Antoine und mich erstmal zu Katharina und Micha nach München, um die Sache von dort aus auf uns zu kommen zu lassen. Wie sich rausstellen sollte, kennt sich Micha nach fünf Jahren München, oder so, ganz gut in den Bergen aus und so fiel unsere Wahl nach kurzer Planungsphase auf die EHRWALDER SONNENSPITZE einem recht spektakulärem Berg in der Mieminger Kette. Laut Führer erwarteten uns 1400Hm bis zum II. UIAA Grad so dass wir das Klettergeraffel in München ließen und für die ersten 600Hm Forstweg die Räder einluden. Vom gigantischen Parkplatz in Ehrwald ging es direkt recht knackig mit 16% Steigung nach oben, so dass wir auf der Straße Serpentinen fuhren. Die übrigen paarhundert Bergbegeisterte zogen mit ihren E-Bikes mühelos an uns vorbei.

 

Noch entspannt am Parkplatz, danach ging's direkt knackig nach oben.


Am Sebensee, die Oberschenkel sind schon leicht angezählt....


Am landschaftlich grandiosen Sebensee liessen wir die Räder zurück und reihten uns in die Karawane zur Coburger Hütte ein. Ab hier wurde es dann deutlich leerer...


Der Einstieg durch notorische Schuttfelder

Der Einstieg führte über die für die nördlichen Kalkalpen üblichen Schuttfelder, allerdings nicht allzu lange, bevor es dann deutlich steiler wurde. Hier kamen uns zwei nach richtigen Bergsteigern aussehenden Menschen entgegen, von denen wir glaubten, dass sie bereits oben gewesen sein müssten und bei denen wir uns nach den Bedingungen erkundigten. Nach kurzem Gespräch stellte sich allerdings heraus, dass der weitere Verlauf des Weges die beiden derart gestresst hatte, dass sie es vorzogen direkt wieder umzudrehen. Eine Entscheidung, für die wir ihnen Respekt zollten und die mich etwas ins Grübeln darüber brachte, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, das Seil zuhause zu lassen.

Ausstieg auf einen Absatz mit der Mieminger Kette im Hintergrund

Micha, Antoine und Katharina (von links).



Die Kletterei beginnt, der Helm sitzt auf der Rübe.

"Mit Seil und Haken,
  den Tod im Nacken...."
Naja, hier fand ich es langsam etwas ungünstig das Material zuhause gelassen zu haben.

Nachdem mein Stresslevel aufgrund der Ausgesetztheit weiter Strecken der Tour erstmal ordentlich stieg, pendelte es sich dann aber auf einem vermutlich sinnvollen Niveau ein, das mich einfach wachsam und aufmerksam bleiben lies.

Eine Querung kurz unterhalb des Gipfelgrates

Antoine auf einem "Gaston"

Am Gipfelgrat

Am Gipfelgrat
 
Tiefblick ins Tal

Micha und Antoine kurz vorm letzten Aufschwung zum Gipfel. Das Bild täuscht etwas, hier sollte man definitiv nicht loslassen!



Am Gipfelkreuz 

 
Blick hinüber zur Zugspitze, der Parkplatz unten stört etwas....
 

Beim Abstieg wurde es dann nochmal ernst, eine Rampe ins Nichts führte zu einer steilen Rinne und dann weiter über steile, schuttbedeckte Platten. Antoine coacht mich immer mal wieder bezüglich der richtigen Gehtechnik in solch einem Gelände.

Der Abstieg über delikate Platten

Die eigentliche Bergtour endet mit einem für die meisten von uns sehr kurzen Bad im Sebensee. Nur Mike ist Wim Hoff gestählt und schwimmt sogar eine kleine Runde.

Ausblick zum Sebensee in welchen wir später noch reinhülfen sollten.


Unterm Strich war die ganze Aktion eine grandiose Bergtour, die mit etwas mehr Einsamkeit sicher noch deutlich schöner gewesen wäre. Auch stelle ich mir persönlich die Frage ob ich mich eigentlich mit 40 noch dem Stress der Ausgestztheit der richtigen Berge aussetzen muss, oder ob ich nicht beim Boulder komplett glücklich bin!? Wer weiß es, aber seine Komfortzone zu verlassen soll ja ungemein gut sein!






Donnerstag, 30. Juli 2020

...da gibts keine Palmen.

Die Bergplanung dieses Jahr gestaltet sich schwierig, nichtsdestotrotz will man natürlich vorbereitet sein, insbesondere nach schönem Virusinfekt mit einer Woche Krankenhaus im Frühjahr. Was Berge angeht lässt das Sauerland bekanntlich (fast) keine Wünsche offen und konnte schnell zum Abfragen der Grundkondition genutzt werden. Die Tour aus dem Hönnetal über den Balver-Wald bis zum Kohlberg, an welchem wir in meiner Kindheit öfter mal waren, wollte ich schon lange mal machen und so ging die Runde trotz durchwachsenem Wetters recht locker von der Hand. Immerhin 25km und knapp 500Hm sind dabei zusammengekommen.


Blick nach Norden auf das Ruhrgebiet

Schutzhütte am Balver Wald

Hütte mitten im Wald



In Levringhausen

Auch hier immer häufiger

Blick vom Quittmannsturm auf dem Kohlberg

 

Samstag, 25. Juli 2020

Zu Besuch in Westerhausen

Nach dem obligatorischen Besuch in Langenstein, ging es anschließend in das Westerhausen, an welchem ich bisher immer nur vorbei gerauscht bin. Auch wenn die Felsqualität und das Angebot an Problemen überschaubar ist, hätte der Nachmittag durch den Haufen motivierter Leute und die grandiose Umgebung besser nicht sein können. Schön auch Ennie nach langer Zeit mal wieder zu sehen, nur das Gefasel über anstehende familiäre Verpflichtungen und nahende Jogastunden verdeutlichte mal wieder, dass die Zeiten sich geändert haben. Irgendwie auch gut so....




Kurt in ESCAPE

Der Ausstieg

Idylle


 

Sonntag, 5. Juli 2020

Kalter Kaffee für heiße Jungs...

 ... ein gute Boulder den man sich nicht entgehen lassen sollte! 

Antoine in Aktion









Sonntag, 5. April 2020

Zonicum

Nach Rustenfelde zu fahren ist immer ein bisschen wie in die richtigen Berge zu kommen. Als ich vor zwei Jahren das letzte mal dort war um was am Checkpoint Charlie zu machen, musste ich erstmal durch das noch tief verschneite Tal den Berg hoch. Zwar war es heute deutlich wärmer, aber als ich am ZONICUM ankam, schiene gerade die Sonne in "die Wand" und löste oben einen Fußballgroßen Felsen, welcher zur Begrüßung nicht weit neben mir einschlug... soviel zum Thema Alpinismus!
Der Toppboulder der Gegend hört auf den Namen HELDEN DER ARBEIT von Arne Grage und Markus Hutter ist mit 7a bloc bewertet und stammt aus dem Jahr 2009. Dem Flechtenbewuchs nach zu urteilen wurde das Ding seit dem auch nicht wiederholt aber wer weiss das schon so genau.... Letztlich brauchte es eine gehörige Portion Putzarbeit und anhaltenden Optimismus um dem Boulder eine Begehung abzuluchsen, aber am Ende ging alles gut. Ein schöner Tag!

Das ZONICUM; durch das Couloirs in Bildmitte kam der Stein....

HELDEN DER ARBEIT startet in Bildmitte unter dem Überhang und geht an kleinen, Göwald untypischen Leisten leicht rechts raus.




Der Start an zwei miesen Zweifingerlöchern für das halbe erste Fingerglied.

Deadpoint an gute Leiste...



...an kleine Leiste dazu...

...und über schöne Leisten rechts raus.


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